Erfolgreiche Grünen-Veranstaltung „Kippt unsere Diskussionskultur?“ zieht breites Publikum an

Pressemitteilung

Am Mittwochabend lud der Neuburger Grünen-Ortsverband in das TheArtrium in der Oberen Altstadt in Neuburg zu einer außerordentlich gut besuchten Info- und Diskussionsveranstaltung ein. Knapp 70 Besucher:innen kamen zur Veranstaltung. Normalerweise ist das TheArtrium bekannt für die Hausmusikabende des Musiklehrers Norbert Noppo Heine. Dieses Mal öffnete das TheArtrium die Türen seiner weiträumigen, urgemütlichen Altstadtwohnung für das brisante Thema „Kippt unsere Diskussionskultur? – Extremismus entlarven.“ Angeleitet von den beiden Moderator:innen Lukas Schorer und Nina Vogel, die auch dem örtlichen Vorstand der Grünen angehören, wurde über die zunehmenden Fälle von Hetze, Hass und Falschinformationen in der politischen Auseinandersetzung im öffentlichen Raum und über den Umgang mit Extremismus diskutiert.
Professor Dr. Rico Behrens, der an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt den Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Politische Bildung und Didaktik der Sozialkunde innehat, leitete seine Präsentation mit interessanten Einblicken aus der Extremismusforschung und seinen eigenen Veröffentlichungen ein. Sein neuestes Werk „Politische Bildung in reaktionären Zeiten. Plädoyer für eine standhafte Schule“ gibt Lehrkräften praktische Handlungsstrategien im Umgang mit antidemokratischen Tendenzen im Klassenzimmer an die Hand. Er ging auf häufig genutzte Tricks populistischer Parteien ein. Und gab den Zuschauenden Handlungsstratgien an die Hand. Dabei sprach er davon, dass die Aussage, man spreche ja „für das Volk“, sei eine Irreführung. Keine dieser Parteien oder auch Politikerinnen und Politiker habe einen demokratisch legitimierten Volksentscheid durchgeführt. Hier werde die Bevölkerung auf „dreiste Weise“ für die eigenen politischen Ziele vereinnahmt. Dies sei im Übrigen fast immer die Sprechweise von Diktatoren, die ihre Maßnahmen sehr häufig damit begründen, sie würden letztlich den Willen des Volkes ausführen. Zentral war außerdem, dass rechtsextremistische Einstellungen sich in Ideologien der Ungleichwertigkeit begründen.
Die Diskussion zum Ende des Abends wurde im Format einer Fishbowl-Diskussion geführt. Dabei hatten Menschen aus dem Publikum die Möglichkeit, spontan auf dem Podium Platz zu nehmen und ihre Sicht der Dinge darzulegen, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Die Leitfrage war „Kippt unsere Diskussionskultur? Wenn Ja, was kann man politisch, individuell oder im eigenen Wirkungskreis dagegen tun?“ Besonders hervorzuheben war die Teilnahme von Peter Seyberth, dem Direktor des Descartes-Gymnasiums, der tiefe Einblicke in das reale Schulleben und die an der Schule mitunter wenig vernunftgeleitete Debattenkultur gab.
Außerdem befanden sich im Publikum unterschiedliche Vertreter:innen der Parteien WIND, SPD, Volt, Linke und FDP.
Der Abend wurde nicht nur durch die Diskussionen, sondern auch durch die kulinarische Unterstützung von lokalen Anbietern wie Julius- und Lammsbräu und den Köstlichkeiten von Bärbel Bergbauer vom Tavolino bereichert. Für die musikalische Untermalung sorgte der Jugendkulturpreisträger Simon Seißler, der mit einer Auswahl an Schallplatten in den Pausen für eine angenehme Atmosphäre sorgte.
Die Veranstalter des Grünen-Ortsverbands zeigten sich überwältigt von der großen Resonanz des Publikums und den zahlreichen Beiträgen der Teilnehmenden. Dieser Abend habe eindrucksvoll gezeigt, wie lebendig und wichtig die öffentliche Auseinandersetzung um die Qualität unserer Diskussionskultur und die Stärkung demokratischer Werte sein könne.

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