Seehofer verliert auch bei Bürgerentscheid in seinem Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen – 51,3 Prozent gegen weitere Donaubrücke
Neuburg – Mit der gestrigen Europawahl fand in der Großen Kreisstadt Neuburg an der Donau ein Bürgerentscheid zum Bau einer weiteren Donaubrücke statt.
Den Bau der Brücke hatte auch Ministerpräsident Horst Seehofer als Stimmkreisabgeordneter im Vorfeld politisch unterstützt.
Gegen das Ratsbegehren von CSU und Freie Wähler stimmten 51,3 Prozent der Urnengänger. Es siegte ein Bündnis aus BUND Naturschutz, FDP, Grünen, Linke, ÖDP und SPD.
Die zwei wesentlichen Ablehnungsgründe:
1. Die unwiederbringliche Zerstörung eines herrlichen innerstädtischen Naherholungsgebiets (z.T. ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet) und einer Oase der Ruhe
2. Die mit circa 24.000 Fahrzeugen pro Tag befahrene Elisenbrücke im Stadtzentrum wäre durch den Brückenbau lediglich um etwa 3.500 Fahrzeuge entlastet worden. Angesichts einer bis dato bekannten Investitionssumme von rund 50 Millionen Euro wäre dies eine extrem kostspielig erkaufte und kaum spürbare Entlastung gewesen.
Seehofer hatte während des letzten Kommunalwahlkampfs die Idee geboren, das Brückenprojekt, das die Stadt finanziell nie hätte stemmen können, in eine Umgehungsstraße einzubinden (Staatsstraße von Pöttmes nach Eichstätt mit ganz schwachem Verkehrsaufkommen). Für diesen verkehrspolitischen Unsinn wäre er bereit gewesen, das Geld der bayerischen Steuerzahler mit vollen Händen auszugeben.