Grüne Politik im Schrobenhausener Land

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Verkehr

Umgehungsstraßen

Die Stadt hat derzeit zwei Umgehungsstraßen im Planfeststellungsverfahren: Die Ortsumfahrung St 2046 Mühlried/Königlachen (seit 2014) und die ND32 Goachattrasse (seit 2019).

Unsere Position:

Der Wunsch der Anwohner in den betroffenen Straßen nach Entlastung ist mehr als verständlich. Die Verkehrsgutachten zu den Planungen zeigen aber, dass die Umgehungsstraßen diese nicht bringen. Der Preis der Zerstörung des einzigartigen Schutzgebietes „Paarauen“ ist zu hoch, um die Verkehrsbelastung in der Aichacher Straße gerade mal auf das Niveau des Jahres 2000 zu bringen. Für 30 Millionen Euro könnte man durch Alternativen zum Autoverkehr sowohl für die Anwohner als auch für die Verkehrsteilnehmer schaffen.

Deshalb sind wir dafür, beide Planfeststellungsverfahren sofort abzubrechen und alles Geld und Konzentration auf die verkehrlichen Alternativen zu konzentrieren.

Radverkehr:

Die Entfernungen in der Kernstadt Schrobenhausen sind wie dafür gemacht, zwischen Fahrrad und Auto kaum zeitliche Unterschiede aufkommen zu lassen. Aus der Verkehrsuntersuchung zum Verkehrsentwicklungsplan (VEP) wissen wir, dass ein Großteil der Autofahrten nicht weiter als 2 Kilometer geht. Deshalb spielt die Förderung des Radverkehrs für uns eine zentrale Rolle, um die Verkehrsprobleme der Innenstadt zu lösen.

Aktuell stehen zwei Themen im Fokus:

  1. die Umsetzung des Radverkehrsplan
  2. der radgerechte Ausbau der geplanten Unterführung am Bahnhof

Unsere Position:

Radverkehrsplan:

Es ist höchste Zeit, dass das Radverkehrskonzept, das die Stadt 2015 verabschiedet hat, endlich umgesetzt wird. Nur wenn Radfahrer schnelle und sichere Verbindungen angeboten bekommen, kann man Menschen motivieren, vom Auto auf die umweltfreundlichere Alternative umzusteigen, die zudem die Lebensqualität der Innenstadt steigert. Wichtig ist dabei vor allem die Schaffung von Fahrradachsen aus den Wohnquartieren in die Innenstadt, das Schulzentrum und die Einkaufszentren.  Wir fordern:

  1. in den städtischen Haushalt in der Jahre 2022, 2023 und 2024 die notwendigen Mittel aufzunehmen, um die im Radverkehrskonzept vorgesehenen Maßnahmen bis dahin umzusetzen.
  2. der Klimaschutzbeauftragte der Stadt soll dem Stadtrat und der öffentlich regelmäßig, mindestens jährlich den aktuellen Stand und den Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr berichten.
  3. Im Nachgang zum Verkehrsentwicklungsplan soll das Radverkehrskonzept fortgeschrieben und auf Basis der Erkenntnisse angepasst werden.

Unsere Anträge:

tbd.

„Bahnhofstunnel“

Die Unterführung am Bahnhof bietet eine einmalige Chance, Steingriff mit einer sicheren und schnellen Rad-Straße an die Innenstadt und das Schulzentrum anzubinden. Die Pöttmeser Straße entlang der Einkaufsmärkte mit den vielen Parkplatzausfahrten und die Engstelle am kombinierten Geh- und Radweg an der Alten Schweißerei birgt viel zu viele Gefahrenpunkte, um als sicherer Schul- und Arbeitsweg für Radfahrer Akzeptanz zu finden. In der Neuburger Straße ist die Situation kaum besser: die Querungen am Kreisel und der Bgm.-Götz-Straße/Bahnlinie bremsen den Radverkehr unverhältnismäßig aus. An beiden Stellen sind bauliche Verbesserungen schwierig zu realisieren.

Wenn der im Radverkehrsplan vorgesehene Ausbau des Feldwegs in Verlängerung der Franziska-Umfahrer-Straße erfolgt, die Querungen der Rainerau-Spange und der Bgm.-Götz-Straße radfreundlich gestaltet und die Steingriffer Straße zur Fahrradstraße umgewidmet wird, dann bildet die Bahnunterführung die logische Fortsetzung einer Innenstadtanbindung für Steingriff. Durch einen reinen Fußgänger-Tunnel wäre diese Verbindung für immer verloren. Der Vorschlag das Rad doch über einen Aufzug oder eine Schiebespur an der Treppe durch den Fußgängertunnel zu bugsieren, ist so weltfremd, wie Autofahrern vorzuschlagen, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ihr Vehikel durch die Innenstadt zu schieben.

Kosten: Die aktuell vorliegende Machbarkeitsstudie und die in ihrem Rahmen erstellte Kostenschätzung ist aus unserer Sicht ein wort-case-Szenario. Tatsächlich treibt das Eisenbahn-Querungs-Gesetz und die damit verbundenen Auflagen die Planungs- und Baukosten fragwürdig in die Höhe. Trotzdem sind viele Fachleute der Meinung, dass 20 Mio Euro deutlich überzogen erscheinen. Zudem wird es in erheblichem Umfang Zuschüsse geben, so dass die Belastung für die Stadt bei einem Bruchteil bleiben wird.

Deshalb fordern wir, eine Planung voranzutreiben, die pragmatisch und kostensensibel ist und gleichzeitig die Fördertöpfe anzuzapfen, um dieses Jahrhundertprojekt realisieren zu können.