PRESSEMITTEILUNG der Neuburger Stadtratsfraktion B’90/Die Grünen vom 25.4.2023:
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club ADFC hat am 24.4.2023 die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2022 veröffentlicht. Für Neuburg wurden seit 2012 im zwei-Jahres Abstand sechs Umfragen zur Zufriedenheit der Neuburger*innen mit der Entwicklung des Fahrradverkehrs durchgeführt.
Neuburg sackt in der aktuellen Befragung erneut ab: von einer 3,9 in 2020 auf eine 4,3 in 2022 in Schulnoten und landet damit auf Platz 395 von 447 vergleichbaren Orten in Deutschland und Platz 43 von 47 Orten in Bayern und setzt damit den Negativtrend der letzten 10 Jahre fort.
Besonders die Breite der Radwege (Schulnote 4,9) und der fehlende öffentliche Fahrradverleih (5,5), aber auch “Fahrradförderung in letzter Zeit” (4,9) und das Sicherheitsgefühl (4,9) sind laut dem Fahrradklima-Test in Neuburg ungenügend.
Gerhard Schoder, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat, fordert, aus dem schlechten Abschneiden Konsequenzen zu ziehen, die Ergebnisse in den Planungen für die kommenden Haushaltsjahre zu berücksichtigen sowie Sofortmaßnahmen umzusetzen.
“Wir sollten zu schmale Radwege wie in der Münchener Straße und im Sehensanderweg nicht einfach nur neu teeren, sondern gleich ausreichend breit machen. Um das Sicherheitsgefühl erheblich zu verbessern, müssen wir auch an die harten Nüsse ran, wie die Luitpoldstraße.“ Sie sei im Fahrrad-Verkehrsgutachten ausgeschlossen worden, aber in Neuburg ein Kernproblem für Radfahrer. “Hier sehen wir regelmäßig Radler*innen jeden Alters, die aus Angst vor den Autos auf dem Gehweg fahren. Wenn wir immer nur auf die 2. Donaubrücke warten, um die harten Nüsse zu knacken, werden wir sehr, sehr lange auf Besserung warten”, sagt Schoder.Das Fahrrad Verkehrskonzept der Stadt liegt auf dem Tisch, jetzt muss es auch mit Nachdruck umgesetzt werden.
Stadträtin Nina Vogel spricht sich dafür aus, die Nutzer*innen mehr in die Planungen einzubinden: “Maßnahmen wie ein Fahrradleihsystem sollten auch mit dem Jugendparlament und den Studierenden der THI abgestimmt werden, die bereits Wünsche und Forderungen für ernsthafte Mobilitäts-Alternativen geäußert haben.”
Zudem müssen auch die städtischen Mittel für die Straßensanierung und Radwege wieder steigen. “Sonst verfallen die Straßen und Wege und wir haben in wenigen Jahren noch viel höhere Kosten. Mit der Hälfte des üblichen Budgets wie in diesem Jahr kommen wir einfach nicht aus. Wenn die Radwege und Verkehrsführung sicher sind, auch für Kinder und Senior*innen, fahren mehr Menschen Rad, das weiss man in anderen Städten und investiert.”, sagt Schoder.
Als Sofortmaßnahme soll die Stadt prüfen, inwiefern weitere festgestellte Probleme wie „Falschparker Kontrollen auf Radwegen” (Schulnote 4,6) und eine bessere “Führung an Baustellen” (4,8) kurzfristig auf dem kleinen Dienstweg verbessert werden können, fordern die Grünen.
Ergebnisse unter: https://fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse