Neues aus dem Gemeinderat – Sitzung am 18.06.2012

Vorstellung der Machbarkeitsstudie bezüglich der Umgehungsstraße von Karlskron
Herr Brinkmann stellt die verschiendenen Alternativen vor:
Für den Bau einer Umgehungsstraße von Karlskron gibt es drei Varianten.

  • Variante 1 ist eine ortsferne Variante mit zwei Anbindungsmöglichkeiten – einmal vor Deubling, einmal nach Deubling.
  • Variante 2 ist eine ortsnahe Variante und
  • Variante 3 ist eine Trasse nahe der Bahn

Die neu hinzugekommene dritte Variante der Umgehungsstraße ist am weitesten von Karlskron entfernt. Sie wäre mit einer Länge von 6,15 km die längste und kostenintensivste der drei Varianten. Die ortsferne Variante würde etwa 10,5 Mio EUR kosten, die ortsnahe etwa 8,5 Mio EUR und die bahnnahe Variante käme auf etwa 11,0 Mio EUR. Bei diesen Zahlen handelt es sich um reine Baukosten. (Planungskosten, Grunderwerbskosten etc. sind darin nicht enthalten.)
Bei der bahnnahen Variante hat man auch den längsten Verlauf auf Ingolstädter Flur; man müsste sich wohl mit 13 Grundstücksbesitzern aus Ingolstadt auseinandersetzen.
Die Frage ob der Abstand der geplanten Straße zur Bahnüberführung auf Windener Flur ausreichen würde, müsste erst noch abschließend mit der Bahn und dem staatlichen Bauamt geklärt werden.
Die Trassenführung der Bahn entlang würde die betroffenen Flurstücke im Vergleich zu den anderen Varianten am geringsten zerschneiden.

Herr Ines gibt Auskunft über die landschaftsplanerischen Begleitplanungen:
Bei allen drei Varianten hat man einen Eingriff in ein Wiesenbrütergebiet bei Pobenhausen. Für dieses Gebiet ist das Ausgleichserfordernis wegen des Funktionsverlustes der Restflächen am größten.
In dieser Hinsicht wäre die Variante 2 die beste, weil sie die Wiesenbrütergebiete am wenigsten tangiert.
Die Variante drei ist am längsten. Hier hat man Eingriffe nahe am Bahndamm und auch das Naturdenkmal an der Bahn wird tangiert. Aber diese Variante wäre die beste für die Menschen, weil sie weit ab von jeder Bebauung verläuft.
Für das Schutzgut Wasser ist die Variante 1 am schlechtesten zu bewerten, weil bei ihrer Realisierung viele Überflutungsflächen betroffen wären.
Alle drei Varianten würden einen Eingriff in die Nahrungsflächen des Weißstorches darstellen.
Abschließend stellt Herr Ines fest, dass aus naturschutzrechtlicher Sicht keine der drei Varianten auszuschließen wäre.

Gemeinderat Karl Bährle bemerkt, dass die Variante drei früher schon so geplant gewesen sei und eigentlich die erste Version einer Umgehungsstraße dargestellt habe. Bei den früheren Planungen wäre eine Trasse entlang der Bahn vom Naturschutz aber kategorisch ausgeschlossen worden. Er frage sich, warum diese nun ginge und früher nicht.

Herr Fahnberg stellt die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung in Karlskron vor:
Bei einer Verkehrserhebung im Mai 2010 wurde an 7 Stunden über den Tag verteilt der Verkehr gezählt. Außerdem waren Dauerzählstellen zur Querschnittszählung installiert. Aus den so gewonnen Zahlen wurde eine Hochrechung der zeitlichen Stichproben auf 24 Stunden erstellt.
Im April 2012 wurde an 3 Knotenpunkten gezählt und die KfZ-Zeichen wurden erfasst um die Zahlen des Durchgangsverkehrs zu ermitteln.
In Lichtenau wurden etwa 1.000 KfZ/Tag gezählt, davon 400 Schwerverkehrsfahrzeuge. Außerdem wurde nachgewiesen, dass der Schwerverkehr 80% des Durchgangsverkehrs durch Lichtenau ausmacht.
Herr Fahnberg erläuterte, dass die Umgehungsstraße verkehrstechnisch nur für die Verbindung von Pobenhausen nach Deubling relevant wäre.
Bei Berücksichtigung einer Anbindung der Firma Scherm im Norden an die Straße zwischen Lichtenau und Karlskron kämen am Knoten in Karlskron täglich insgesamt etwa 16.500 Kraftfahrzeuge an. Eine angedachte Erweiterung der Firma Scherm würde diese Zahl noch um täglich 120 PKW und 100 LKW erhöhen.
Spitz gesprochen würde eine nördliche Anbindung der Firma Scherm Karlskron 500 KFZ, meist LKW mehr als früher bescheren. Dafür wäre Lichtenau entlastet.

Herr Fahnberg weist darauf hin, daß bei den Varianten 1 und 3 verkehrlich das selbe herauskommt. Wichtig wäre es in jedem Fall, die alten Trassen uninteressant und unattraktiv zu machen, damit möglichst viel Verkehr auf die Umgehungsstraße geführt wird.
Die Realisierung einer Ortsumfahrung würde die verkehrliche Situation im Ort nachhaltig verbessern. Die Variante zwei würde in Pobenhausen gar eine verkehrliche Entlastung um bis zu 80 % bringen. Allerdings ist diese näher an der Bebauung, hat den größten Flächenverbrauch und zöge mehr Fahrleistung im Raum nach sich.
Variante 3 hat die tendenziell geringste Entlastungswirkung, wäre aber attraktiv für den Schwerlastverkehr der Firma Scherm.

Auf Nachfrage hin wurde der Verkehr zwischen Lichtenau und Probfeld mit 800 Fahrzeugen pro Tag angegeben. Zwischen 6 und 20 Uhr sind am Zählungstag 278 LKW von der Firma Scherm an- und abgefahren.

Frau Schedding nimmt Stellung zum Schallschutz:
Variante 1 hat vielleicht so große schalltechnische Auswirkungen auf ein Gebäude in Deubling, dass schallschutzrechtliche Maßnahmen getroffen werden müssten.
Variante 2 würde den Menschen mehr Lärm bringen, aber nicht so viel, dass sie schallschutzrechtliche Ansprüche geltend machen könnten.
Schallschutzrechtlich am besten ist die Variante 3.

Es erfolgt noch eine Zusammenfassung durch das Planungsbüro. Uns wurde zugesichert, dass wir sie auch bekommen können. Dafür bedanken wir uns.

Wir nehmen an dieser Stelle zur Kenntnis, dass nunmehr die Zahlen der BI, die vor dem Bürgerentscheid immer angezweifelt worden sind, nun verifiziert wurden.
Außerdem wundern wir uns darüber, dass bei den verkehrstechnischen Untersuchungen schon wieder oder immer noch eine nördliche Anbindung des Betriebsgeländes der Firma Scherm an die Straße zwischen Lichtenau und Karlskron und eine Erweiterung des Betriebsgeländes um 12,5 HA Berücksichtigung gefunden haben.

Antrag der SPD-Fraktion bezüglich der Wertstoffhöfe
Mit einer Erhöhung des Verkehrsaufkommens ist auch bei Schließung eines Wertstoffhofes nicht zu rechnen, weil ja viele Dinge nach Einführung der gelben Tonne nicht mehr zum Wertstoffhof gebracht werden müssen. Ein Parkverbot in Josephenburg ist deshalb nicht nötig. Es ist ja auch grds. noch offen welcher Wertstoffhof geschlossen und welcher bleiben wird. Die Gemeinde hat außerdem schon Interesse daran, später den aufgelösten Wertstoffhof auch weiter zu nutzen.

Geschwindigkeitsmeßanlage
Die Gemeinde Karlskron betreibt zusammen mit der Gemeinde Reichertshofen eine Geschwindigkeitsmeßanlage. Diese ist defekt. Die Gemeinde Reichertshofen hat beschlossen, dass sie die Meßanlage nicht reparieren wollen und diese der Gemeinde Karlskron überlassen würden, falls diese sie möchte. Die Reparatur der Anlage würde etwa 400 EUR kosten. Die Neuanschaffung einer solchen Anlage beläuft sich auf über 3.000 EUR. Es wurde beschlossen, die Anlage ganz in Karlskroner Eigentum zu übernehmen und reparieren zu lassen.

Feldgeschworener
Der aktuelle Feldgeschworener aus Karlskron bittet aus gesundheitlichen Gründen darum aus seinem Amt entlassen zu werden.  Falls jemand Interesse daran hat das Amt des Feldgeschworenen zu übernehmen, so wird er gebeten sich bei der Gemeinde zu melden. Im nächsten Gemeindeblatt wird dies bekannt gegeben.

Termine
Der Termin mit dem Streetworker wurde vorab für den 16.07.12 anberaumt. Dann soll er sich in der Gemeinderatssitzung vorstellen.
Ein Termin mit der Firma Spangler soll bald stattfinden. Bei diesem Termin geht es um die Nahverkehrsgruppe und die Besprechung allgemeiner Vorkomnisse.