Ferienpass Kinder bauen Insektenhotel

Bau eines Insektenhotels im Rahmen des Ferienpasses der Gemeinde Karlskron.

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Immer häufiger sieht man selbstgebaute Insektenhotels, also Nist- und Überwinterungsplätze für Nützlinge, in unseren Gärten. Der Name Insektenhotel rührt von der hausähnlichen Bauart her.

Den bei uns beheimateten Insektenarten, die durch intensive Flächennutzung, radikale Schädlingsbekämpfung und Monokulturen kaum noch artgerechte Lebensräume finden, soll das Insektenhotel eine Möglichkeit zur Brutaufzucht und Überwinterung bieten.

Zugleich bilden diese Behausungen einen wichtigen Teil im Natur- und Bestandsschutz, unterstützen das ökologische Gleichgewicht und ermöglichen uns interessante Einblicke in die Lebensweise unterschiedlicher Insekten. Wer sich ein Insektenhotel näher betrachtet, wird über die Artenvielfalt der friedlich nebeneinander lebenden Bewohner erstaunt sein.

Nicht nur Hummeln und Wildbienen, Schlupf-, Grab-, Weg– und Brackwespen können hier beobachtet werden. Auch Blumenwanzen, Flor– und Schwebfliegen, Raub– und Marienkäfer, Ohrwürmer, Glühwürmchen und Schmetterlinge nehmen die Unterkunft gerne an.

Sie alle leisten nicht nur einen großen Beitrag zur Bestäubung und Befruchtung von Blumen und Obstgehölzen. Diese Insekten und ihre Larven vertilgen außerdem täglich z. T. ein Vielfaches ihres eigenen Körpergewichts an saugenden und nagenden Schädlingen mitsamt deren Brut. Daneben sichert eine vielfältige Insektenpopulation auch den Bestand der bei uns heimischen Singvögel, deren Junge auf proteinreiches Insektenfutter angewiesen sind.

Acht Kinder aller Altersgruppen hatten sich im Rahmen des Ferienpasses der Gemeinde Karlskron für den Bau eines Insektenhotels auf dem Bauernhof der Familie Wendl in Deubling entschieden.

Die für die Veranstaltung verantwortlichen GRÜNEN (Heidemarie und Wolfgang Thalmeier, Martin Wendl, Silvia Dirsch, Peter Scheckenbach und Dieter Theisen) nahmen die anfangs noch schüchternen Kids in Empfang.

Beim Probenageln in dicke Holzbretter zeigten die Kinder sofort das sie mit dem Hammer und Nagel umgehen können. So schnell konnten die Nägel gar nicht vorbereitet werden wie die Kinder sie mit schnellen Schlägen ins Holz trieben. Von den Kindern ist nicht bekannt dass sie sich mit dem Hammer auf den Daumen schlugen, was man von einem Mitglied der GRÜNEN nicht behaupten kann. Der Nagel ist tiefblau und geht wohl ab.

Jedes Kind erhielt ein vorbereites Grundgerüst des Insektenhotels welches sie vervollständigen mussten. Zuerst durch zusätzliche, verstärkende Nägel und dann durch Zwischenböden die später die einzelnen Abschnitte, mit ihrem unterschiedlichen Material, trennen.

Die Kinder legten ein Tempo vor das einem angst und bange wurde, ob sie nicht schon nach der Hälfte der vorgesehen Zeit fertig sein würden.

Für die zukünftigen Bewohner des Insektenhotels waren Tannenzapfen, Bambusrohre, Holzrinde und Holzabfälle vorbereitet. Hier zeigten die Kinder jetzt ihr großes Talent. Sehr ernsthaft wurde jedes einzelne Holzstückchen genauestens hineingelegt und alle Bambusrohre sauber ausgerichtet aufgeschichtet. Jeder hatte eine neue Idee und tauschte sie mit seinen Nachbarn aus.

Damit das Baumaterial an seinem Platz in den Kammern blieb wurde vorne ein feinmaschiges Drahtgitter aufgenagelt. Mit Sternen, Muscheln und Perlen konnten die Kinder das Insektenheim individuell verschönern.

Kurz bevor die Eltern zum Abholen kamen wurde das letzte Insektenhotel fertig. Mit einem Getränk und einer Bratwurstsemmel stärkten sich die kleinen Arbeiter nach den anstrengenden Tätigkeiten.

Hier wurde keine große Politik gemacht, sondern zusammen mit begeisterten Kindern an einem handwerklichen Projekt gearbeitet, etwas Sinnvolles hergestellt und den Kindern die Möglichkeit gegeben die Natur anhand des Insektenlebens zu beobachten.