Stammtisch der Grünen zur 2. Donaubrücke stößt auf großes Interesse

Am vergangenen Donnerstag luden die Grünen zu einem Stammtisch im „Pfafflinger“ ein, um die Erörterungen zum Planfeststellungsverfahren der 2. Donaubrücke nachzubereiten. Rund 50 Bürger:innen folgten den Ausführungen von Dr. Ulrich Kaltenegger (Rechtsanwalt für Verwaltungs- und Baurecht) und Dr. Markus Büchler (Verkehrsexperte und Mitglied des Bayerischen Landtags, Bündnis 90/Die Grünen). Diese erläuterten wichtige Gesichtspunkte für das weitere Verfahren und beantworteten die Fragen des Publikums.

Im Zentrum des Abends standen die kritischen Fragen der Bürger:innen, ob die Stadt Neuburg in der Vergangenheit genug Anstrengungen unternommen habe, um Alternativen zur Verkehrsberuhigung umzusetzen und ob der Eingriff in das FFH-Schutzgebiet im Auwald angesichts der versprochenen Entlastung des innerstädtischen Verkehrs verhältnismäßig ist.

Für diejenigen, die nicht an den Erörterungsterminen teilnehmen konnten, fasste Dr. Kaltenegger die wichtigsten Kritikpunkte zusammen. Besonders hob er die Forderung der Neuburger Grünen nach einem neuen Gutachten zu den schützenswerten Baumbeständen hervor, die durch die massiven Baumfällungen des Wittelsbacher Ausgleichsfonds im Winter 2022 betroffen waren. Hierzu gehört auch eine Neuüberprüfung des noch in der ersten Planung als „erheblich betroffen“ bezeichneten Eingriffs in prioritären Lebensraum im Auwald, der nun plötzlich keine Rolle mehr spiele. Es sei eine auf aktuelle Daten basierende Neubewertung des „überwiegenden öffentlichen Interesses“ des Baus der Umgehungsstraße notwendig.

Das Publikum stellte zahlreiche Fragen, insbesondere zur Finanzierung des Projekts, das viele Neuburger:innen als massive Belastung für den ohnehin angespannten Haushalt der Stadt empfinden – und dies, obwohl die bislang kalkulierten rund 86 Mio. laut Dr. Markus Büchler wahrscheinlich zu niedrig angesetzt seien. Außerdem sind die Mittel des Freistaats für den Unterhalt und Sanierung der bereits vorhandenen maroden Brücken und Straßen jetzt schon zu knapp. Zum Abschluss betonte Dr. Büchler, dass es höchste Zeit sei, dieses Projekt, das zur Zerstörung eines durch europäisches Recht geschützten Lebensraumes führen und mehr Schwerlastverkehr in Richtung Stadt ziehen würde, zu überdenken. Aus Sicht vieler Neuburger:innen sollte dieses Projekt längst im Papierkorb landen.