PFAS-Belastung in Neuburg: Experten diskutieren Herausforderungen und Lösungen

Im Sporthotel Rödenhof fand eine Informationsveranstaltung zum Thema PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) statt. Rund 30 Interessierte aus Marienheim bis Heinrichsheim informierten sich über die gesundheitlichen Risiken und mögliche Sanierungsmaßnahmen. Mit Hagen Peters, einem Experten für PFAS-Entfernung, und Lukas Schorer, der die politischen Rahmenbedingungen erläuterte, wurden sowohl technische als auch regulatorische Aspekte beleuchtet.

PFAS lassen sich aus der Umwelt nur schwer entfernen. Hagen Peters erklärte, dass eine vollständige Reinigung praktisch unmöglich sei. „PFAS lassen sich mittels Aktivkohle und weiteren Verfahren gut aus Grundwasser entfernen, aber nur mit Pump-and-Treat-Verfahren. In-situ-Sanierungen funktionieren noch nicht. In der Regel kann nur die weitere Ausbreitung verhindert werden, eine existierende Fahne wird nicht zurückgeholt, sondern wird nur durch sauberes Wasser langsam verdünnt.“, so Peters. Besonders alarmierend ist die Belastung im Raum Neuburg, insbesondere in den Ortsteilen Zell und Marienheim. Dort sind bereits erhöhte PFAS-Konzentrationen im Boden und Grundwasser nachgewiesen worden. Während Neuburg noch über geeignete Maßnahmen diskutiert, ist die Gemeinde Manching bereits weiter. Dort wurden konkrete Schritte zur Sanierung unternommen, was zeigt, dass mit konsequentem Handeln Verbesserungen möglich sind.

Lukas Schorer ordnete die rechtlichen Rahmenbedingungen ein und stellte fest: „Die Bundeswehr als Hauptverursacher verhält sich im Rahmen der geltenden Gesetze korrekt, aber die juristischen Prozesse sind nicht darauf ausgelegt, schnelle Lösungen im Sinne der betroffenen Bürger zu erzielen. Stattdessen zieht sich die Klärung oft über Jahre hin, während die Belastung bestehen bleibt.“ In der Diskussion wurde deutlich, dass der Druck auf die Bundeswehr weiter erhöht werden muss. Die Erwartungen an das Landratsamt und das Rathaus sind groß: Viele Teilnehmende forderten, dass sich die kommunalen Entscheidungsträger stärker für eine beschleunigte Lösung einsetzen und mehr politischen Druck auf die Verantwortlichen ausüben. Ohne ein entschiedeneres Auftreten gegenüber der Bundeswehr drohe die Problematik weiter verschleppt zu werden – zum Nachteil der betroffenen Bürgerinnen und Bürger.

Die Veranstaltung zeigte, dass PFAS ein ernstes Umweltproblem darstellt, das auch in Neuburg drängende Lösungen erfordert. Experten und Teilnehmende waren sich einig: Ohne klare politische Entscheidungen und Investitionen in Sanierungsmaßnahmen bleibt das Problem bestehen